Unklarheit über das Laptop-Verbot für Flüge in die USA
03.06.2017

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Wird es in Zukunft auf Flügen in die USA verboten sein, Laptops mit in die Flugzeugkabine zu nehmen? Diese Frage sorgte in den letzten Wochen für Verwirrung. Mitte Mai wurden zunächst Berichte veröffentlicht, die bestätigten, dass es kein Laptop-Verbot für Flüge aus der EU geben solle. Einige Tage später widersprach die US-amerikanische Regierung diesen Berichten und wies darauf hin, dass noch keine endgültige Entscheidung vorläge. Wird das Verbot also kommen oder nicht? Und welche Konsequenzen hätte ein solches Verbot?

Immer mehr Reisende haben den Anspruch, gerade bei Langstreckenflügen die Zeit der Flugdauer sinnvoll zu nutzen. Ob man nun auf Unterhaltung aus ist und einen Film der Wahl schauen oder ein Computerspiel spielen möchte oder für die anstehende Konferenz, zu der man auf dem Weg ist, noch an seiner Präsentation feilen will. Schaut man sich im Flugzeug um, sieht man einen Großteil der Passagiere mit einem Laptop oder einem Tablet auf dem Schoß. Die elektronischen Geräte sind heute unabdingbar für den Zeitvertreib sowie für die Arbeit.

Die USA will dem nun einen Strich durch die Rechnung machen und Laptops und andere elektronische Geräte aus der Kabine verbannen. Grund dafür sind Sicherheitsbedenken. Es besteht Angst, dass Sprengsätze in den elektronischen Geräten versteckt werden könnten. Der Geheimdienst habe auf die Gefahr hingewiesen, dass Terrororganisationen dazu in der Lage sein könnten. Um die Flugsicherheit zu garantieren, sollen daher alle Geräte, die größer als ein Mobiltelefon sind, zukünftig nur noch im Frachtraum transportiert werden. Betroffen sind also nicht nur Laptops, sondern auch Tablets, E-Book-Reader und Kameras. Diese Reglung besteht bereits für Flüge aus einigen Ländern in Nordafrika und dem Nahen Osten und soll nun gegebenenfalls auch für Flüge aus Europa eingeführt werden.

Die Ankündigung sorgte in Europa für große Aufruhr. Der Geschäftsreiseverband VDR etwa warnt vor Verlusten in Millionenhöhe für die deutsche Wirtschaft. Durch einen Laptop-Verbot werde Managern und Angestellten die Möglichkeit genommen, die Flugzeit als Arbeitszeit zu nutzen. Dies werde von den Arbeitgebern allerdings vorausgesetzt. Der Produktivitätsverlust könnte den Unternehmen also teuer zu stehen kommen: „Bei sehr konservativer Kalkulation kommen wir bei jährlich rund 720.000 Geschäftsreisenden in die USA auf einen Produktivitätsverlust von mindestens 160 Millionen Euro“, kalkuliert VDR-Hauptgeschäftsführer Hans-Ingo Biehl. Dies könnte einen starken Buchungsrückgang zur Folge haben, da Unternehmen auf alternative Kommunikationswege ausweichen könnten. Auch der Weltluftfahrtverband IATA lehnt ein Laptop-Verbot klar ab. „Mit dem Laptop zu reisen ist Teil des täglichen Lebens“, erklärte der Iata-Chef Alexandre de Juniac

Die Regierung in den USA sieht dies allerdings anders. Das US-Heimatschutzministerium widersprach Medienberichten, laut denen das Verbot abgewendet worden sein sollte: „Auch wenn eine viel diskutierte Ausweitung des Verbots größerer elektronischer Geräte in der Kabine von Flügen in die Vereinigten Staaten heute nicht bekannt gegeben wurde, so hat der Minister doch klargemacht, dass sie weiterhin nicht vom Tisch ist.“ Auch der Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sprach sich positiv zum Verbot aus, da die Sicherheit Vorrang habe.
Ob das Verbot, die Geräte im Handgepäck mitzuführen allerdings tatsächlich für die Sicherheit garantieren könne, wird angezweifelt. Der europäische Pilotenverband European Cockpit Association äußerte Bedenken, dass die zunehmende Anzahl an Lithium-Batterien im Frachtraum vielmehr die Brandgefahr erhöhen könnte. Dieser könnte dann wiederum zu einem Ziel von Terroristen werden. Ob das Verbot tatsächlich auf die Flüge aus den EU-Staaten ausgeweitet wird oder nicht, bleibt vorerst abzuwarten.

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