Flughafen Brüssel Zaventem: verstärkte Kontrollen und eingeschränkter Flugverkehr
04.04.2016

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Nach den verheerenden Anschlägen auf den Brüsseler Flughafen am 22.03.2016 wurde der Flugbetrieb eingeschränkt wieder aufgenommen und soll nun schrittweise ausgebaut werden. An einen normalen Flugbetrieb ist trotzdem noch lange nicht zu denken.

Am 03. April 2016 startete ein Flieger der Brussels Airlines vom Flughafen Brüssel Zaventem: Der erste Flug seit den Terroranschlägen im März, was, laut Flughafenchef Arnaud Feist, ein emotionaler Augenblick für ganz Belgien gewesen ist.

Aktuell werden in Brüssel nur etwa 800 Passagiere pro Stunde abgefertigt, was nur einem Fünftel der normalen Kapazität entspricht. Da pro Stunde maximal fünf bis sechs Flugzeuge starten sollen, ist ein Passagierdurchlauf wie vor den Anschlägen bis zum Beginn der Sommerferien im Juli nicht zu erwarten. Zunächst müssen die Spuren der Verwüstung beseitigt und die komplette Infrastruktur des Terminals erneuert werden, bevor ein normaler Flugbetrieb wieder möglich sein wird.

Verschärfte Kontrollen und Wartezeiten

Aufgrund der verschärften Sicherheitskontrollen müssen sich Passagiere spätestens 2 Stunden vor Abflug am Flughafen befinden. Jeder der das „Übergangsterminal“ betreten möchte, muss seinen Pass und Flugtickets vorzeigen. Aufgrund der starken Schäden am ursprünglichen Check-in Bereich ist dieses Areal bis auf Weiteres geschlossen.

Begleitpersonen ohne Flugticket haben neuerdings keinen Zugang zum Terminal. Normalerweise sind die Terminals eines Flughafens freizugänglich, wie beispielsweise Einkaufszentren oder Bahnhöfe. Dies hat sich seit den Anschlägen in Brüssel drastisch geändert. Jeder, der das Gebäude zukünftig betreten möchte, muss zuerst durch eine Gepäck- und Passkontrolle. Das geforderte Sicherheitskonzept der Polizeigewerkschaft sieht vor, dass auch in Zukunft unbefugte Personen die Terminals nicht betreten dürfen.

Kritik aus Deutschland

Da dieses Vorgehen für lange Warteschlangen vor den Terminals sorgen wird, kritisierte der deutsche Flughafenverband ADV, dass das Risiko vor die Terminals verlagert werde. Der Verband beurteilt die geplanten Sicherheitsmaßnahmen als überstürzt. Nach aktuellem Stand werden deutsche Flughäfen dem Beispiel aus Brüssel nicht folgen.

Personalkontrollen

Weitere Sicherheitsmaßnahmen betreffen die verschärfte Kontrolle des Flughafenpersonals, das beispielsweise im Reinigungsdienst oder in der Gepäckabfertigung tätig ist.

Keine öffentlichen Verkehrsmittel

Da der Flughafen Brüssel-Zaventem noch immer nicht ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist, können Passagiere den Flughafen nur über eine einspurige Straße mit dem Taxi oder Privatauto erreichen. Da dies nur eine vorübergehende Lösung sein kann, sind die Flughafenbetreiber bemüht, die Anbindung ans Bus- und Bahnnetz so schnell wie möglich wieder herzustellen.

Auto- und Personenkontrollen

Alle Zufahrtstraßen zum Flughafen wurden zu einer Spur zusammengeführt und von bewaffneten Polizisten kontrolliert. Im Moment werden die Kennzeichen aller ankommenden Autos mit einer Spezialkamera registriert. Insassen von Privatautos und Taxen müssen sich ausweisen, was zu einer längeren Anfahrt führt. Außerdem kontrolliert die Polizei stichprobenartig Kofferräume auf Sprengstoff oder Waffen, was ebenfalls zu Verzögerungen beiträgt. Passagiere, die von Brüssel aus abfliegen, müssen in jedem Fall genug Zeit für Anfahrt und Abfertigung einplanen.

Delta Flüge bis März 2017 ausgesetzt

Nicht nur die Sicherheitsvorkehrungen haben sich geändert: Die amerikanische Airline Delta kündigte an, ihre Flugverbindung zwischen Brüssel und Atlanta bis März 2017 auszusetzen. Als Grund nannte die Fluggesellschaft die unklaren Verhältnisse vor Ort.

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